Reichelsheim

Modernisierung des Reichelsheimer Bahnhof 2010

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Im Jahr 2010 wurde der Bahnhof Reichelsheim barrierefrei ausgebaut. Die Modernisierungsmaßnahmen umfassten den Neubau eines Mittelbahnsteigs mit einer Länge von 160 Metern und einer Höhe von 55 Zentimetern. Damit wurde der Ein- und Ausstieg erleichtert und die Bahnsteige barrierefrei erreichbar. Des Weiteren erhielten die Bahnsteige eine moderne Ausstattung mit Fahrgastunterständen und Infovitrinen. Die Zugangsanlagen wurden neu gebaut oder angepasst und Bike+Ride- sowie Park+Ride-Anlagen erstellt. Weiter wurden aufgrund der erforderlichen größeren Breite der Mittelbahnsteige auch Gleis- und Weichenanpassungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen an den Stationen Dorheim, Weckesheim, Reichelsheim, Echzell, Gettenau-Bingenheim, Häuserhof und Bad Salzhausen betrugen rund 3,2 Millionen Euro, deren Finanzierung größtenteils durch Fördermittel des Landes Hessen sichergestellt wurde. Der RMV beteiligte sich an den Planungskosten.

Das Sicherheitskonzept

Für viel Diskussion hat der neue Bahnsteig mit seinen beiden Aufgängen gesorgt. Um das Konzept zu verstehen, muss man sich ein wenig Gedanken über die Sicherheit der Fahrgäste machen. Die Horlofftalbahn arbeitet als eingleisige Nebenstrecke im sogenannten Zugleitbetrieb. Mit dem Umbau wurde der Zugbetrieb im Bahnhof mit einfachen Mitteln und ohne zusätzliches Personal möglichst sicher für Zugkreuzungen gestaltet. Jedes der beiden Gleise wird nur in eine Richtung befahren (sogenannter 'Richtungsbetrieb'). Züge die aus Richtung Nidda kommen fahren auf Gleis 1 ein, Züge aus Richtung Friedberg kommend auf Gleis 2. Damit erklären sich dann auch die Zugangsmöglichkeiten: Evtl. zu spät kommenden Fahrgäste können das jeweilige Gleis nur vor einem stehenden Zug überqueren. Der Zugführer hat den jeweiligen Übergang bestens im Blick und muss bei Einfahren in den Bahnhof dort sowieso anhalten. Es ist damit nicht möglich, dass jemand noch schnell das Gleis vor einem einfahrenden Zug überquert. Für evtl. Zugkreuzungen bleiben die Weichen fest gestellt. Fährt ein Zug aus, wird die Ausfahrweiche automatisch vom Spurkranz des Fahrzeuges in die richtige Stellung gedrückt. Nach der Durchfahrt fällt die Weiche automatisch wieder in die richtige Stellung zurück. Ein Deckungssignal zeigt einem einfahrenden Zug die korrekte Stellung der Einfahrweiche an. Beide Weichen sind mit einer Heizung ausgestattet, um ein einfrieren im Winter zu verhindern.

Ein Manko bleibt sicherlich das nur an der Südwestseite vorhandene Wartehäuschen mit dem Fahrkartenautomat. Zumindest bei Pendlern und gutem Wetter dürfte das aber kaum ins Gewicht fallen.

Der Umbau des Reichelsheimer Bahnhofs im Bild


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24.06.2010: Entlang der Bahnstrecke in Richtung Weckesheim entsteht ein Fundament für einen Kabelkanal.

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07.07.2010: Die Gleise vom Hauptfahrgleis wurden entfernt, der Unterbau wird ausgekoffert und planiert.

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07.07.2010: Ein Vlies wird verlegt, Kies aufgeschüttet und planiert.

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07.07.2010: Blick von Osten auf die Baustelle im Reichelsheimer Bahnhof.

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07.07.2010: Das Nebengleis blieb befahrbar, hier hält der '5-Uhr-Zug' aus Frankfurt kommend.

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07.07.2010: Verlegter Kabelkanal in Richtung Bingenheimer Ried.

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07.07.2010: Verschlossen und begeschottert ist der Kabelkanal in Richtung Weckesheim.

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09.07.2010: Blick auf das zweite Gleis im Reichelsheimer Bahnhof. Rechts davon wird das Hauptgleis und der Bahnsteig neu fundamentiert. Links wurde bereits ein neuer Kabelkanal verlegt.

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09.07.2010: Auf einem freien Bauplatz im Neubaugebiet 'Auf der Oberbeunde' wird Baumaterial zwischengelagert.

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09.07.2010: Aufschottern des Gleisbettes mit dem Radlader.

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10.07.2010: Aufschottern des Gleisbettes des Hauptgleises.

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14.07.2010: Das Hauptgleis wurde in ein neues Schotterbett gelegt.

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19.07.2010: Blick auf die Baustelle von einem der aufgeschütteten Erdhügel.

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19.07.2010: Blick auf das neu verlegte Gleis 2 und das Raiffeisengelände.

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19.07.2010: Baumaterial für den neuen Bahnsteig lagert an der ehemaligen Verladestraße.

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19.07.2010: Die ersten Fundamente für den neuen Bahnsteig sind fertig.

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11.08.2010: Der neue Bahnsteig ist gebaut und wird gepflastert.

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13.08.2010: Der fertig gepflasterte Bahnsteig mit dem südwestliche Aufgang.

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13.08.2010: Der nordöstlicheliche Aufgang des Bahnsteiges.

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13.08.2010: Links der neue Bahnsteig, rechts das alte Wartehäuschen und die neuen Kabelkanäle.

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26.09.2010: Rechts das neue Überwachungssignal für die südwestliche Rückfallweiche.

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26.09.2010: Entlang des Radweges wurde ein Sicherheitszaun errichtet.

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26.09.2010: Die Weichen wurden als sogenannte Rückfallweichen ausgebaut und sind mit einer Heizung ausgestattet.

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26.09.2010: Blick über den Zaun auf den neuen Bahnsteig. Auf Gleis 1 fahren die Züge in Richtung Friedberg ab, auf Gleis 2 die Züge in Richtung Nidda.

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26.09.2010: Nordöstlicher Aufgang zum Bahnsteig.

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26.09.2010: Blick über den Bahnsteig.

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26.09.2010: Noch müssen die Fahrkarten im alten Wartehäuschen gelöst werden.

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26.09.2010: Zu Zugang zum alten Bahnsteig ist nun verboten.

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26.09.2010: Das neue Wartehäuschen an der ehemaligen Verladestraße.

Bilder: Alexander Hitz



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