Reichelsheimer Nachrichten

Meldung vom 31.08.2022

Vegetationsbrände im Fokus der Feuerwehr

In den letzten Wochen haben sich die Reichelsheimer Feuerwehren mehrfach bei der Ausbildung mit Vegetationsbränden beschäftigt. Am vergangenen Samstag wurde bei einer Alarmübung das Löschen eines Flächenbrandes geübt. Im Rahmen dieser Übung mussten auch mehrere Verletzte gerettet und vom Deutschen Roten Kreuz versorgt werden.


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Immer wieder werden die Feuerwehren zu Flächen- oder Waldbränden gerufen. Vegetationsbrände werden überwiegend durch den Menschen ausgelöst. Natürliche Brandursachen, Blitzschlag oder Selbstentzündung sind äußerst selten. Als Brandursachen werden oft 'Fahrlässigkeit' und 'Brandstiftung' genannt. Aber auch technische Defekte an Landmaschinen bei der Ernte kommen als Auslöser eines Brandes vor.


Einmal jährlich üben die Reichelsheimer Feuerwehren und der Ortsverband Reichelsheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gemeinsam. Bei einer Alarmübung wird von den Ehrenamtlichen das Zusammenspiel im Einsatz geübt. Die Übung wird wechselweise von einer Stadtteilfeuerwehr und unter möglichst realen Bedingungen vorbereitet. In diesem Jahr zeichnete sich die Feuerwehr Beienheim für das Übungsszenario verantwortlich.

Ausgangslage war ein Flächenbrand zweier Felder zwischen Beienheim und Weckesheim. Dabei brannten neben des abgeernteten Stoppelackers auch mehrere darauf gelagerte Rundballen. Im Verlauf des Brandes unternahmen Passanten Löschversuche und zogen sich dabei verschiedenste Verletzungen zu.

Aufgabe von Feuerwehr und DRK war es, sich einen Weg in die Feldgemarkung zu suchen, den Einsatz von Mannschaft und Fahrzeugen auf der rund 50.000 Quadratmeter großen Fläche zu koordinieren und zunächst die Verletzten zu retten. Neben Brandverletzungen waren beispielsweise auch Knochenbrüche zu versorgen. Um möglichst Realitätsnah üben zu können, wurden den Verletztendarstellern von einem Team des DRK zuvor entsprechende Verletzungen 'aufgeschminkt'. Außerdem wurden die Darsteller entsprechend ihren Verletzungen instruiert, wie sie sich bei der Übung gegenüber ihren Rettern zu verhalten haben.

Direkt nach Eintreffen der ersten Fahrzeuge macht sich einer der Verletztendarsteller bei Einsatzleiter Ingo Fechtner und Fahrzeugführer Dominik Rodriguez bemerkbar und berichtet aufgeregt von weiteren Verletzten. Sofort begeben sich Feuerwehrmänner mit Löschrucksäcken auf die Suche. Währenddessen richtet das zwischenzeitlich eingetroffene DRK einen provisorischen Behandlungsplatz auf einem Feldweg ein. Mit Feuerpatschen verhindern zeitgleich weitere Feuerwehrfrauen und -männer, dass sich das Feuer auf dem Stoppelacker ausbreitet.


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Bei der Alarmübung sprechen die Reichelsheimer Feuerwehrmänner Carsten Eckhold und Aron Tübben eine junge Frau an, die als Verletztendarstellerin völlig teilnamslos an einem Baum lehnt.


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Sina Dietz vom Deutschen Roten Kreuz versorgt während der Übung die aufgeschminkten Brandwunden einer Verletztendarstellerin.


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Mit Feuerpatschen verhindern Feuerwehrleute die Ausbreitung eines Lauffeuers auf dem Stoppelacker.


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Hightech im Einsatz: Mit Wärmebildkameras suchen die Feuerwehrleute nach Glutnestern, gezielt werden diese dann mit einem Löschrucksack (im Hintergrund) abgelöscht.


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Mit rund 3000 Litern Wasser ist das neue, in Dorn-Assenheim stationierte Staffellöschfahrzeug 'StLF20' ein wichtiges Fahrzeug bei Vegetationsbränden.


Etwa zwei Stunden dauerte die Alarmübung, an der rund 60 Einsatzkräfte beteiligt waren. Wie bei einem 'echten' Vegetationsbrand mussten alle Brandstellen abgelöscht werden. Mit Wärmebildkameras wurden Glutnester auf den Brandflächen aufgespürt und abgelöscht. Anschließend gab es am Beienheimer Feuerwehrhaus erfrischende Getränke und eine Grillwurst für die Teilnehmer.


Vegetationsbrände im Fokus
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit stand die Brandbekämpfung bei Vegetationsbränden in den letzten Wochen mehrfach im Fokus der Ausbildung bei den Reichelsheimer Feuerwehren. Noch nie gab es in Hessen so viele Wald- und Vegetationsbrände wie in diesem Jahr. Bei einem Übungsabend wurden bereits Anfang August auf einem abgeernteten Feld verschiedene Löschtechniken geübt - vom Einsatz der Feuerpatsche über den Einsatz von Löschrucksäcken mit Handpumpe, bis hin zum sogenannten 'Pump and Roll'-Verfahren. Moderne Löschfahrzeuge wie das neue in Dorn-Assenheim stationierte Staffellöschfahrzeug StLF20 beherrschen diese Technik. Das Fahrzeug kann während des Fahrens ('Roll') Löschwasser aus dem Tank über die Pumpe abgeben ('Pump'). Somit kann truppweise während des Fahrens rund um das Fahrzeug gelöscht werden.
Zusätzlich hat der 17.Löschzug im Katastrophenschutz, der in Reichelsheim stationiert ist, für den Einsatz bei Vegetationsbränden vor einiger Zeit schon einen Löschrucksack, sowie kleinere handliche Hohlstrahlrohre mit entsprechenden Schläuchen erhalten. Damit hat auch das Land Hessen auf die Ausstattung seiner Löschzüge im Katastrophenschutz reagiert. Diese erleichtert die körperlichen Anstrengungen der Mannschaft im Einsatz.


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'Pump and Roll' wird mit dem neuen Staffellöschfahrzeug StLF20 auf einem brennenden Stoppelacker geübt. Links löscht ein Trupp die Fläche vor dem Fahrzeug ab, die Trupps rechts bekämpfen das Feuer.


Quelle: AlexanderHitz.de vom 31.08.2022



Meldung von www.alexanderhitz.de