Reichelsheimer Nachrichten
Meldung vom 25.07.2020
Wird es Protest gegen die Rodung des 'Wäldchens' geben?
In Reichelsheim soll zwischen Grundschule und Bürgerhaus ein Kindergarten gebaut werden. Auf der geplanten Fläche befindet sich ein kleines Wäldchen - die Reichelsheimer nennen es auch nur so. Viele verbinden damit Erinnerungen an ihre Kindheit, denn das 'Wäldchen' ist nicht nur Rückzugsfläche für Tiere, sondern auch ein beliebter Spielplatz für Kinder - und das schon seit Jahrzehnten.
Wird die Rodung des 'Wäldchens' ein Streitthema?
In einer Ausschreibung hat das Kölner Büro 'twoo architekten' mit seinem Entwurf der Kita die Stadt Reichelsheim überzeugt. Der Entwurf war aus 17 Vorschlägen ausgewählt worden, zuvor wurde das Projekt europaweit ausgeschrieben. Nachdem der Entwurf Mitte Juli in der Wetterauer Zeitung vorgestellt wurde, wurden bei den Reichelsheimer Bürgern Stimmen laut, die sich gegen die Rodung des Wäldchens aussprechen. Bei vielen hängen Emotionen und Kindheitserinnerungen daran.
Jetzt wurde erstmals in einem Leserbrief in der Wetterauer Zeitung öffentlich Protest laut. Darin stellt WZ-Leserin Merlin Fleischhauer unter anderem die Frage, ob es im Bereich rund um die Sportplätze keinen anderen Platz für den Kita-Neubau gegeben hätte. Sie weist außerdem auf das wertvolle Mikroklima des rund 50 Jahre alten Baumbestandes im 'Wäldchen' hin, das durch den Kita-Neubau zerstört werden würde.
Das Wäldchen wurde 1970 nach dem Bau der Mehrzeckhalle angelegt und hat eine Größe von rund 4200 Quadratmetern. Durch den Bau der neuen Kita würde das gesamte Wälchen gerodet. Etwas mehr als die Hälfte der Fläche würde bebaut, das restliche Gelände neu gestaltet werden.

Entwurf der neuen Kita des Kölner Büros 'twoo architekten'.

Eingebettet zwischen Sportplätzen, Mehrzweckhalle, Tennisplätzen und Grundschule liegt das Reichelsheim 'Wäldchen'.
Quelle: AlexanderHitz.de vom 25.07.2020