Reichelsheimer Nachrichten

Meldung vom 25.01.2018

Aufschluss über die frühere Waldnutzung in der 'Fuldaischen Mark'

Heimat- und Geschichtsverein bekommt 'Märkerbuch' von Reinhard Lucius zur Verfügung gestellt

Im vorigen Jahr wurde in Reichelsheim der Heimat- und Geschichtsverein gegründet. Eines der Ziele des Vereins ist es, historisches Material zu digitalisieren und teilweise auf der Internetseite des Vereins zugänglich zu machen (siehe www.reichelsheim-wetterau-wiki.de). Bei der Vereinsarbeit wird immer wieder deutlich, dass die sechs Reichelsheimer Stadtteile sehr unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen haben.

Bei ihren Nachforschungen stoßen Vereinsmitglieder immer wieder auf die Fuldische Mark. Das ist das große Gebiet zwischen den Tälern der Nidda und der Horloff, das heute von der Autobahn durchschnitten wird. Die Übertragung dieses Markwalds von Karl dem Großen an das Kloster Fulda im Jahre 782 ist urkundlich gesichert. Später kam dieses Gebiet an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Bewirtschaftet wurde dieses Waldgebiet vom Forsthaus bei Echzell.

Das Forsthaus ist heute Sitz der Internatsschule Lucius. Im Besitz der Familie Lucius befindet sich ein Dokument aus dem Jahre 1743 mit allen "Marck-, Wald- und Forst-Nutzungen", die "unterthänigst berechnet durch mich Johann Leonhard Gundelach der Zeit bestellten Oberförster und Märkermeister daselbsten".

Dieses einzigartige Dokument wurde jetzt von Herrn Reinhard Lucius dem Verein zur Verfügung gestellt. Anfang Januar erfolgte die Übergabe an Gustav Ullrich vom Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim. Der Verein wird dieses Dokument digitalisieren. Damit wird es nutzbar, ohne dass das Original beeinträchtigt wird. Dafür ist der Verein Herrn Lucius zu großem Dank verpflichtet. Das Original wird der Verein nach der Digitalisierung wieder zurückgeben.


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Herr Reinhard Lucius übergibt das Märkerbuch an Gustav Ullrich als Vorstandsmitglied im Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim.

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So sieht die Titelseite des Märkerbuchs aus.


Quelle: Horst Diehl, Heimat- und Geschichtsverein vom 25.01.2018
Fotos/Scan: Reiner Laasch, Friedel Schmidt



Meldung von www.alexanderhitz.de