Reichelsheim

Ehemalige Mülldeponie Blofeld

Nur etwa 500 Meter vom Ortskern des Reichelsheimer Stadtteiles Blofeld entfernt liegt auf einem Ausläufer der Erhebung 'Hoher Berg' eine ehemalige Müllkippe des Wetteraukreises. Diese Mülldeponie liegt etwas versteckt im Blofelder Wald und ist eigentlich nur aus der Luft gut zu erkennen. Das Plateau liegt etwa 214 Meter hoch.

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Blick auf Blofeld und das Plateau der ehemaligen Mülldeponie (rechts im Vordergrund) im Reichelsheimer Stadtwald. Links im Hintergrund sieht man den Eichelberg.


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Ehemalige Zufahrt zur Mülldeponie von der Landstraße 3187.


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Direkt vor der Einfahrt kreuzen sich Zufahrt und ein Waldweg aus Blofeld kommend. Das Gelände der ehemaligen Deponie ist eingezäunt und nicht öffentlich zugänglich.


In den 70er Jahren wurde die Fläche eines alten Steinbruches bei Blofeld als Kreismülldeponie genutzt. Sie wurde Anfang der 80er Jahre geschlossen und anschließend rekultiviert. Der allzu sorglose Umgang mit dem Hausmüll noch bis in die 70er/80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein sorgt bis heute dafür, dass nachfolgend kostenträchtige Investitionen getätigt werden müssen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises ist für diese Nachsorge verantwortlich.

Eine Sanierung und zusätzliche Überdeckung der Mülldeponie wurde 2002 durchgeführt. Die Überdeckung von 120 bis 150 Zentimeter reduziert das Einsickern von Niederschlägen. Das anfallende Oberflächenwasser wird über Gräben und Vorfluter abgeleitet. Ein Zaun dient dem Schutz der Abdeckung bzw. Überdeckung vor Wildschweinen.

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2002 wurde eine neue Abdeckung aufgebracht. Sie hat eine Stärke von bis zu 1,5 Metern.


Gasbrunnen entnehmen dem Müll das anfallende Methangas und lassen es kontrolliert abfackeln. Vor einigen Jahren hatte der Wetteraukreis die Nutzbarkeit des Gases geprüft. Sowohl die Gasmenge, als auch die Gasqualität wurden als zu gering eingestuft. Somit ist eine wirtschaftliche Nutzung des Gases leider möglich.

30 Jahre nach der Stilllegung war die Gasproduktion merklich zurückgegangen. So wurden 2013 die vorhandenen Entgasungsanlagen für rund 350.000 Euro erneuert. Sie waren für die auftretende Gasmenge mittlerweile zu groß geworden und wurden angepasst.

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Über Gasbrunnen wird entstehendes Methangas entnommen.


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Auffahrt auf die Müllkippe mit Trafohäuschen (links) und Entgasungsanlage.


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2013 informieren sich (v.l.) der damalige Wetterauer Abfalldezernent Wolfgang Patzak, der damalige Reichelsheimer Bürgermeister Bertin Bischofsberger sowie Kurt Schäfer und Ludowika Möbs vom Abfallwirtschaftsbetrieb Wetterau über die neue Entgasungsanlage.


Auf der Altdeponie finden regelmäßig Kontrollen statt. Auch die Grundwasserbrunnen im Umfeld der Deponie waren bislang stets ohne negativen Befund - was für die Qualität der Nachsorgearbeiten spricht.

Beweidet wird die Mülldeponie von Schafen. Die Schafe fressen sich an dem Gras der Deponien satt und sorgen gleichzeitig dafür, dass dort keine Sträucher und Bäume wachsen können, deren tief wurzelnde Pflanzen die Abdeckschicht der Deponie beschädigen könnten.

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Auf der Umfahrung des Plateau der Müllkippe. Gut zu sehen sind die Häuschen der Gasbrunnen (Bild von 2022).



Lesen Sie dazu auch: Wohin mit dem Müll? - Ein Artikel aus der Rubrik 'Damals' des Heimat und Geschichtsvereins.


Text: Alexander Hitz
Bilder: Alexander Hitz und Pressestelle Wetteraukreis



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© | Alexander Hitz