Reichelsheimer Nachrichten
Meldung vom 06.07.2018
Wasserentnahmen in Fließgewässern ab sofort unzulässig
Die derzeitige Wettersituation mit der ungewöhnlich geringen Niederschlagshäufigkeit und Niederschlagsmenge führt auch in den Fließgewässern der Wetterau zu "Stresssituationen" für Flora und Fauna. Ergiebiger Regen ist seit Wochen Mangelware. Die Wasserführung dieser wertvollen Lebensräume ist bereits stark zurückgegangen. Stellenweise beginnen Gewässer sogar schon gänzlich trocken zu fallen.Aufgrund der aktuellen Abflusssituation in nahezu allen Fließgewässern führt daher jegliche zusätzliche Belastung insbesondere durch Wasserentnahmen sowohl im Einzelfall als auch in der Summenwirkung zu einer erheblichen und weitreichenden Beeinträchtigung des wertvollen Ökosystems "Fließgewässer".
Wasserentnahmen bis auf weiteres unzulässig
Alle Wasserentnahmen aus Bächen und Flüssen daher ab sofort und bis auf weiteres unzulässig sind. Auf der Internetseite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie können die einzelnen Pegelstände eingesehen werden.
Die geltenden Wassergesetze räumen den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des so genannten Eigentümer- und Anliegergebrauchs zwar umfangreiche erlaubnisfreie Nutzungsmöglichkeiten an Gewässern ein, doch sind diese Rechte unter die Vorbehalte gestellt, dass keine wesentliche Verminderung der Wasserführung oder Beeinträchtigung des Wasserhaushalts zu erwarten ist. In diesem Zusammenhang ist zudem zu bedenken, dass der Hauptanteil des in den Gewässern derzeit noch abfließenden Wassers oft aus gereinigtem Abwasser besteht. Beim Einsatz zur Gartenbewässerung sind daher auch hygienische Belange zu beachten.
Eine wesentliche Entschärfung der Niedrigwasserlage ist bislang nicht in Sicht, denn die zu erwartenden Niederschläge werden eher lokal und nur kurzzeitig für Entspannung sorgen. Ein Großteil wird derzeit ohnehin von der Vegetation regelrecht aufgesogen und kommt gar nicht in den Gewässern zum Abfluss.
Quelle: Wetteraukreis vom 06.07.2018